freiVERS | Jutta Schüttelhöfer
Chamäleon im Dickicht zerreißt das Band an den Dornen die blauen Schatten tanzen auf der Lichtung durchbrechen den Blick ich habe lange nicht mehr in die Ferne gesehen ein Schwarm Vögel fliegt……
freiTEXT | Jürgen Artmann
Fliegende Hirsche Ich erinnere mich an das Drachenfest. Es fand immer an jedem zweiten Sonntag im Oktober auf den Wiesen in der Talaue statt. Ganze Scharen von Kindern ließen zusammen mit ihren…
freiVERS | Manon Bauer
fehlst du dem meer? hat es dich nicht längst vergessen weil du häuser gebaut hast an land und land gebaut hast über dem wasser habt ihr euch belogen als ihr sagtet das seien eure brücken du hast…
Poedu – Text des Monats Februar
Ich will’s wissen wann und wo oh oh oh oh oh oh hast du gesehen, was ist geschehen, hast du gesehen, kannst du verstehen oh oh oh und du weißt, dass ich weiß, dass du weißt, dass ich nicht weiß, was…
freiTEXT | Laura Kind
Freibad. Ich erinnere die Sommer in unserer Stadt als einen langen Freibadbesuch. Und ich erinnere Lena, die in jedem dieser Sommer auftaucht, bis die Erinnerung nur noch ein Landschaftsportrait ist,…
freiVERS | Florian Dietmaier
Zugluft I ein Zug von Schotterwägen passiert eine schräge Wiese nahe den Gefängnismauern die nachkommenden Böen lösen dichte weiße Wolken von Löwenzahnsamen aus in der schwülen Luft erstarrt glühen…
freiTEXT | Stefanie Adamitz
Unter der Haut Ein Unfall ist wie durch ein unsichtbares Tuch gleiten, sagte Susa. Jedes Mal wieder. Du siehst es nicht, aber wenn es sich auf deinen Körper presst, erschrickst du so sehr,…
freiVERS | Johanna Schmidt
Berührungen. körper Ich wälze mich in Gefieder fremder Körper, halte mich warm in Räumen, die nie meine gewesen sind. Ich reibe mich an der Bettkante, ziehe mir einen Splitter ein, blute ins weiße…
freiTEXT | Cornelia Koepsell
Grenzdebil im Literaturbetrieb Früher war alles besser. Das war ein Standardsatz, so eine Art Glaubensbekenntnis in meiner Kindheit, über den ich mich immer sehr ärgerte. Ich war so richtig sauer…
freiVERS | Miriam Tag
prien, fuchs erst schleiche ich mit großem abstand an dir vorbei, mager und wachsam, mein struppiger pelz aufgerissen von verwegenen streifzügen. die erde duckt sich unter mir. in meinem fell hängen…
Poedu – Text des Monats Jänner
Der alte Tag geht nun zu End, jetzt wird geschlafen und gepennt, schlafe bis zum Morgengrauen, schlafe bis die Blätter tauen, schlafe, schlafe, schlafe fein, schlafe liebes Kindelein. Sonja (8…
freiVERS | Anna Arning
dämmerung da sitzt einer bei seinem zelt am deich der wartet auf den untergang der sonne die wohlbehausten düssel städter schlendern oben radeln, rennen im letzten licht allein, zu zweit, in gruppen…