mosaik34 – aufrecht und verloren

mosaik34 - aufrecht und verloren Intro „Wir schreiben ja gar nicht mehr, wir Schriftsteller*innen: Wir produzieren, statt zu kreieren.“ – So hat es Lisa-Viktoria Niederberger in einem Kommentar in…

freiTEXT | Angela Ahlborn

Es war gut „Mama, was ist das für ein Wort?“ „Oh, Jule, nicht schon wieder! Wir müssen gleich los!“ „Mama, sag‘ mir, wie das Wort heißt!“ „Jule, hör‘ auf damit! Ich hab‘ keine Zeit!“ Ich schloss das…

freiVERS | Pauline Vogelsanger

zeitverbleib der ice sechshunderteins nach münchen hauptbahnhof krächzt und ächzt - auch im ruhebereich. bin wieder haltlos geworden, mit dem lösen eines tickets, bange und range um vergangene…

freiTEXT | Sebastian Danz

Das Wochenende 1 Die pinke Zuckerwatte ist in Mias Bauch zu einem angedauten, säuerlich riechenden Schleim geworden, der sich nur schwer aus dem groben Strick ihres Pullovers waschen lässt. Sie hatte…

freiTEXT | Lisa Neumann

Lotte Wir sitzen auf einer Bank im Park und genießen die Sonne. Lotte sitzt neben mir, Bella, ihre Hündin, liegt im Gras und hechelt in der Hitze. „Ganz schön heiß, heute“, sagt Lotte und nippt an…

freiTEXT | Fernand Muller-Hornick

Amtliche Filzstifte Der Umstand, dass dem Beamten innerhalb von sechs Minuten und achtundvierzig Sekunden fünf Filzstifte der Marke "Sauberschrift" den Dienst versagten, führte dazu, dass der nun…

freiVERS | Anna Draxl

gehöft 1 du hast einen schädel im garten liegen sehen und konntest es nicht lassen du hast die finger durch die augenhöhlen gesteckt die risse an der kühlen oberfläche gefühlt ihn schließlich…

freiTEXT | Lilith Tiefenbacher

Bahnhöfe Bahnhöfe, sagt man, seien Sackgassen, die so tun, als seien sie Plattformen. Am Bahnhof von Utrecht ziehe ich eine Nummer, im Schatten eines schrill leuchtenden Automaten, der beziehungslos…

freiTEXT | Anna-Pia Jordan-Bertinelli

Ganz Normal Ich habe eine Kugel im Kopf. Wie genau sie dorthin gekommen ist, weiß ich nicht mehr, es war diese komische Zeit, in der Kinder auf offener Straße erstochen wurden und auch Schießereien…

freiTEXT | Martin Peichl

Gespenster zählen (erste Postkarte) Das Unheimliche ist die Wiederkehr des Vertrauten in einer neuen Verkleidung. Jedes Laken verwandelt sich, wenn lange genug nicht gewaschen, in ein Gespenst. Das…

freiVERS | Syna Saïs

mein weltenbrand in meine verlassenheit traut sich keiner hinein / noch nicht einmal zu sehen / und in mein gedicht traut sich nur ganz selten mal ein verirrter leser denn dort hagelt es immer……

freiTEXT | Ferenc Liebig

abc am morgen empfängt sie patient a, einen depressiven schriftsteller, der durch eine recherche über viren auf öffentlichen raststätten zum hypochonder geworden ist und nun von angstzuständen…