beckett hat sein leben geändert
ein halber kopf
des griechischen Jünglings
schnitt dem halogenleuchter
im museion
die perlentränentröpfchen
vom eingefrorenen kinn
mit heissem marmor
kuchen schnitt mir meine mutter
auf
rosinenpracht
auf vanillegrund
im schokoladenpech
er hielt den mund zum sehen offen denn die dritte muse rasierte sich gerade die linke wade die vierte muse lag im dampfbad die neunte bereitete eine reife ananas zu während die restlichen nach äthiopien in den urlaub fuhren
dies war die erste hälfte
nasenlochabwärts
ein halber kopf
des griechischen Jünglings
zog mit den kranichen ins okawangodelta
an den flügeln des toupés
bimssteinmarmor
und funkelte im sonnenlicht
er hielt die augen zum sprechen offen „grüssgott“ den sechs musen die auf ihren liegestühlen den nil hinaufschifften einen strahl der lieben liebe in die ray-banspiegelung der guten alten lyrik
samuel beckett vergisst immer wieder welche muse den campari mit welchem papierschirmchen trinkt
dies war die zweite hälfte
nasenlochaufwärts
des kopfes
nur sein körper siede stückweise
der grosse zeh zum beispiel
dreht sich gerade auf den spitzen
der fonduegabel baals
im leckeren pechdampf
während die Kopfhälften
im präteritum
erglänzten
Samuel Meister
freiVERS ist unser Wort zum Sonntag.
Du hast auch einen freiVERS für uns?
schreib@mosaikzeitschrift.at