Erdig
vom Angsthasenpfad
durchs Tal der Erlkönige
ins lichte Leben erscheint mir
alles im Blick meine
Füße so käseschmelzig wie
der Leib eines Neugeborenen
die Nase noch verpfropft rieche
ich mich selbst an kalter Quelle
eine Gehirnwäsche
wandle nun auf
ausgelatschten Wegen
Das Brenneisen der Zeit
prägt mir seinen Stempel
durch die Haut
Mein Erkundungsflugzeug
steht im Hangar eingemottet
Die Atmosphäre ist so verletzbar
geworden wie meine Haut
ein allergisches Schlachtfeld
Ich schreite zu Fuß die Fronten ab
versteckt hinter einer Schuldzuschiebemaske
und mit Moralabwehrgranate gewappnet
Mein Körper ist Lebewesen
zwischen Leben gewesen
wiederholt geraten
zwischen Panzerhaubitzen
und Atomwaffenbedrohung
will er ein Gemütskaninchen sein
nur noch Geist
Unverletzlichkeit der
Körperlosen
bis in alle Ewigkeit
tugendhaft in Tugendhaft
fraglos
in ungezählten Himmeln
steht die Zeit Kopf
.
.
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